Die „L’Orangerie“ ist eines der besten Restaurants in Darmstadt. Wer es den Sommer über betrat, wurde vom Papst empfangen und von Fidel Castro, und dann erst vom Chef, von Orlando Carroccia. Wie kommen Johannes Paul II. und der kubanische Revolutionsführer in die Orangerie? Die Geschichte beginnt Ende der Siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in Italien. Da reiste der 19 Jahre alte Orlando Carroccia nach Kuba. Er lebte dort ein Jahr lang neben dem Fotografen Alberto Korda, der 1960 das berühmte Foto von Che Guevara geschossen hatte. Caroccias Liebe zu Kuba hält bis heute. Seine Liebe zur Fotografie auch, zuletzt war er im Februar dieses Jahres dort, mit einer 26-köpfigen Gruppe, der er die Insel und seine Menschen näher brachte. Dabei traf er auch seinen Freund Sven Creutzmann, einen international bekannten Fotografen. Creutzmann war dabei, als der Papst 1998 Fidel Castro gegenüberstand. Das Foto, das nun in der Orangerie steht, hat er aufgenommen. Carroccia hat es erst einmal auf vier Weinkisten gestellt. Er wollte testen, was seine Gäste dazu sagen. Ob es ihnen gefällt, oder nicht. Wer näheres erfahren will, dem erzählt er gern, was noch ganz besonders ist an diesem Bild: Castro nämlich trug einen Anzug, niemals sonst hatte man ihn bei offiziellen Anlässen ohne Militäruniform gesehen. Der Anzug, so erzählt es Creutzmann seinem Darmstädter Freund Carroccia, musste tags zuvor besorgt werden, darum passt er auch nicht so recht.